Wer über ein Bankkonto verfügt, der wird sicherlich schon einmal von Negativzinsen gehört haben. Bislang mussten Bankkunden, die über ein Guthaben verfügten, häufig mit Straf- oder Negativzinsen rechnen. Es gibt Banken, die jährlich -0,5 bis -0,1 Prozent vom Guthaben berechnet haben. Eigentlich unfassbar, wenn man bedenkt, dass man eine Strafe zahlen muss, wenn man sich nichts zu schulden kommen lassen hat. Einige Banken räumen jedoch ihren Kunden einen Freibetrag ein. Dieser Freibetrag liegt je nach Bank zwischen 25000 und 100000 Euro. Guthaben, welches über diesen Betrag hinausgeht muss verzinst werden. Zahlreiche Banken, wie einige Sparkassen, Volksbanken, aber auch die Consorsbank und die Commerzbank, sowie einige andere Institute gehören dieser Gruppe an.
Wer übe ein bestimmtes Guthaben verfügt, der sollte sich die Differenz schnell auszahlen lassen, ebenso solle man sich eventuelle Gewinne schnell auszahlen lassen, damit die Negativzinsen nicht auf einen zukommen. Es ist jedoch jetzt die Rede davon, dass sich beim Negativzins eine Trendwende einschleicht. Die ING ist Vorreiter, was den Negativzins angeht, denn das Kreditinstitut hebt ihren Freibetrag stark an und es ist die Rede davon, dass auch andere Banken jetzt folgen sollen.
Was kann man gegen Negativzinsen tun?
Verlangt die Hausbank Negativzinsen, so kann man jetzt dagegen vorgehen. Der erste Schritt sollte sein, dass man seinen Kontostand so weit herunterfährt, dass man sich unter dem Freibetrag befindet. Es besteht natürlich auch noch die Möglichkeit sein Geld auf andere Banken zu verlagern. Ein Tagesgeldkonto bietet hier eine sehr gute Möglichkeit. Eine weitere sehr gute Möglichkeit bietet ein Wertpapierdepot. Viele Bankkunden fragen sich zudem immer wieder, ob Banken überhaupt Negativzinsen veranschlagen dürfen. Kaum ein Kunde weiß, dass dies rechtlich gar nicht gestattet ist. Kunden müssen einem Minuszins zustimmen und mal ehrlich, wer macht das schon? Wer ein neues Girokonto oder Tagesgeldkonto eröffnen möchte, solle unbedingt das Kleingedruckte lesen. Mittlerweile steht nämlich im Kleingedruckten, dass man mit Negativzinsen einverstanden ist und hat man den Vertrag einmal unterschrieben, kann die Bank diese verlangen.
Mit der richtigen Geldanlage behält man stets einen Überblick über seine Finanzen. Kunden, die bereits über ein Konto verfügen und eine solche Vereinbarung noch nicht unterschrieben haben, werden über kurz oder Lang Post von ihrem Kreditinstitut erhalten. In diesem Schreiben muss die Vereinbarung unterzeichnet und somit nachgeholt werden. Strafzinsen oder Negativzinsen gefallen niemandem, doch wer die neue Vereinbarung seiner Bank nicht unterschreibt, der läuft Gefahr, dass ihm das Bankkonto von seinem Kreditinstitut gekündigt wird. Banken haben sogar die Möglichkeit Zinsen nach ihrem eigenen Ermessen anzupassen. Diesbezüglich gibt es noch kein Gesetzt, was dies verbietet.
Sind ausländische Banken eine Alternative?
Ausländische Banken können eine gute Alternative sein, wenn man dem Negativzins entgehen möchte, können jedoch aus Risiken mit sich bringen. Wichtig ist, dass man sich hier noch im europäischen Raum bewegt. Der Vorteil ist, dass man immer noch am Zahlungsverkehr beispielsweise mittels Überweisungen wie gewohnt teilhaben kann. In vielen Fällen wird dem Kunden jedoch keine Einlagensicherung gewährt. Wer sein Konto außerhalb von Europa eröffnet, der sollte zudem das Währungsrisiko kennen. Eine sicher gute Alternative kann auch sein, wenn man bestimmte Beträge zuhause bunkert, so ist man stets liquide. Es besteht natürlich immer die Gefahr des Diebstahls.
Eine andere Möglichkeit bietet Gold, denn Gold wird niemals an Wert verlieren. Es gilt als Wertspeicher. Es ist natürlich als Zahlungsmittel etwas unpraktisch. Des Weiteren muss man immer mit Wertschwankungen rechnen. Weiter bieten sich Staatsanleihen. Diese kann man schnell verkaufen, wenn man Bargeld benötigt und ist direkt wieder liquide. Jedoch sollte man wissen, dass auch Staatsanleihen stark im Kurs schwanken können. Besonders gefragt sind zudem Immobilien. Wer in eine solche investiert, der kann die Inflation durch eine Kreditaufnahme für sich arbeiten lassen. Man muss jedoch besonders liquide sein, um ein solches Vorhaben durchsetzen zu können.
Haben negative Zinsen eigentlich einen Sinn?
Ob man es glauben mag oder nicht, Banken sind von Negativzinsen nicht unbedingt begeistert, denn eigentlich bedeuten diese für Kreditinstitute auch Verluste. Banken müssen sich für Kredite in einem bestimmten Zinsrahmen bewegen. Durch einen gewährten Kredit nimmt das Bankkonto des Kreditnehmers zu, was bedeutet, dass Negativzinsen fällig werden. Im Prinzip findet eine Art Verrechnung statt. Das Kreditinstitut veranschlagt beispielsweise 2 Prozent an Zinsen für die Kreditaufnahme und -1 Prozent an Negativzins. Die Bank verdient somit nur 1 Prozent an der Kreditvergabe. Damit Banken ein Plus verbuchen können, müssen diese einige Kredite vergeben.
Viele Sparer zahlen bereits Strafzinsen oder Negativzinsen und es ist ihnen noch gar nicht richtig bewusst. Der gutgeschriebene Zins einer Bank am Ende des Jahres, mag viele Kontoinhaber erfreuen, doch eigentlich gibt es keinen wirklichen Grund zur Freude. Es ist immer zu bedenken, dass der Kaufkraftverlust und die Abgaben zu begleichen sind und dann bleibt nicht mehr wirklich etwas von der Gutschrift übrig. Erst wenn die Zinsen besonders hoch ausfallen, erst dann rentieren sich diese.
Es gibt eine Reihe von Handlungsansätzen, über die man nachdenken kann, wenn man dem Negativzins entkommen möchte. Ein diversifizierter Ansatz kann eine gute Möglichkeit bieten. Wer sich an einigen der oben aufgeführten Lösungen bedient, der ist dem Negativzins der Banken um einiges voraus. Wichtig hierbei ist jedoch, dass man seine Liquidität stets im Auge behält, was wiederum bedeutet, dass man einigen Herausforderungen entgegentreten muss. Des Weiteren ist wichtig, dass man mit jeder gewählten Lösung immer noch am allgemeinen Zahlungsverkehr teilnehmen kann, ansonsten bringt die gewählte Lösung langfristig gesehen, überhaupt nichts.