Es gibt kaum einen Menschen, der nicht vom großen Geld träumt. Die einen arbeiten hart für dieses Ziel, die anderen hoffen auf innovative Tipps und Tricks. Nicht nur in der Influencer Szene gibt es immer mehr Tippgeber, die hier als „Finfluencer“ fungieren.
Scheinbare Profis findet man auf Plattformen wie YouTube, über die Google Suche oder in sozialen Netzwerken. Aber wie hilfreich sind Finanztricks aus dem Internet und wann sind sie seriös?
Immer Absender prüfen: Nicht jeder Tipp ist „Gold“ wert
Manche Menschen reden viel, ohne dabei auch nur ein Wort zu sagen. So ähnlich sieht es bei Finanztipps aus, die keinen Mehrwert für den Empfänger haben. Hier stammt ein gutes Beispiel aus der Glücksspielszene. Als 2021 der Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat, wuchs bei YouTube die Anzahl der vermeintlichen Tricks für hohe Gewinne.
Die Gemeinheit dabei: Wer einen Tipp haben wollte, musste dafür ein E-Book kaufen. Davon ist Abstand zu halten. Denn reale Tipps, wie die Book of Ra Tricks oder Strategien für Pokerrunden gibt es umsonst. Bei allen Arten von Finanztipps und vermeintlichen Tricks ist es immer wichtig, den Absender zu prüfen.
Misstrauen ist angebracht, wenn „garantierte Gewinne“ oder „Renditen“ versprochen werden. Selbst professionelle Broker im Aktiensektor würden niemals einen Gewinn versprechen. Da es überall Risiken gibt, müssen diese auch klar benannt werden.
Affiliate-Programme beeinflussen die Objektivität
Wer auf der Suche nach einem neuen Broker oder einem bestimmten Produkt ist, nutzt hierfür gern Preisvergleiche oder Empfehlungen vermeintlich objektiver Tester. Durch Affiliate-Programme leidet die Objektivität, denn nicht selten werden Tipps nur aufgrund von Provisionszahlungen durch den Anbieter gegeben.
Die Verbraucherzentrale rät dazu, auf verdeckte Werbeanzeigen zu achten und den angebotenen Preis immer noch einmal beim eigentlichen Händler zu prüfen. Es gibt fast keine „Tipps“ im Netz, die komplett uneigennützig gegeben werden. Ein Blick auf den „Tippgeber“ und auf die eventuellen Provisionen lohnt sich hier.
Kostenpflichtige Tipps können zur Falle werden
Ratgeber in Form von E-Books sind im Trend und entspringen den unterschiedlichsten Branchen. Vor allem Finanztipps sind gefragt, sodass die Nachfrage nach entsprechenden Büchern hoch ist. Manchmal versteckt sich dahinter aber nicht nur ein kostenpflichtiger Tipp, sondern gleich ein ganzes Abo.
Davon waren in der Vergangenheit Eltern betroffen, die unbewusst ein Abo für Elternratgeber abgeschlossen haben. Ähnliche E-Book-Fallen gibt es aber in jeder Branche. Obwohl solche Abos nicht bezahlt werden müssen, ist der Mehraufwand aus Verbrauchersicht nervig.
Wer sich somit für ein E-Book mit Finanztipps entscheidet, sollte die Allgemeinen Geschäftsbedingungen genau studieren. Wichtig ist auch, zuvor im Internet nach Erfahrungsberichten zum Buch und Rezensionen zu schauen. Oft sind die E-Books zwar teuer, haben in der Praxis aber keinen Mehrwert. Entsprechende Kommentare finden sich dann in sozialen Netzwerken oder auch bei Buchportalen wie Amazon-Kindle.
Soziale Netzwerke sind kein Ort für Finanztipps
Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken versprechen gern „das Blaue vom Himmel“ und sind eine echte Herausforderung für Tippsucher. Vor allem die Welt der Finanz-Influencer ist gefährlich, denn hier können die Finanzen ziemlich schnell leiden.
Es gab bereits eine umfassende und internationale Studie, die sich mit der Wertigkeit solcher Tipps auseinandergesetzt hat. Das Ergebnis war eindeutig: Die meisten Influencer sind nicht in der Lage, wertvolle Finanztricks zu vermitteln.
Professionalität basiert in diesem komplizierten Sektor vor allem auf Wissen. Wer also ernsthafte Tipps für einen neuen Sparplan oder die Möglichkeit der Investition in ETFs und Co. sucht, ist bei einem erfahrenen Finanzberater an der richtigen Adresse.
Tipp: Das Internet bietet eine Fülle an Informationen. Wer bereit ist, sich die Zeit zu nehmen, kann seine ganz eigenen Tricks und Tipps entwickeln. Dabei ist es wichtig, solide Quellen wie Verbraucherzentralen oder Banken zu nutzen. Ein Zeichen von Seriosität ist es immer, wenn auch mögliche „Schwächen und Risiken“ erwähnt werden.