Online-Casinos sind ein weltweiter Milliardenmarkt mit massivem Wachstumspotenzial in den kommenden Jahren. In die Aktien der großen, seriösen Anbieter, die seit Jahrzehnten im Geschäft sind, zu investieren, ist eine weitgehend sichere und Rendite versprechende Strategie. Die meisten dieser Unternehmen betreiben ihr Geschäft seit langem erfolgreich im Ausland, doch auch in Deutschland tut sich im Geschäftsbereich Online-Casinos nach Inkrafttreten des neuen Glückspielstaatsvertrags derzeit Einiges – wenngleich es nach wie vor Zweifel über dessen Effektivität gibt.
Online-Glückspiel wird natürlich bereits seit vielen Jahren in Deutschland ganz legal angeboten: der regulierte Markt umfasste bis 2021 staatliche Lotterien sowie Sportwetten im Deutschen Lotto-Toto-Block. 2020 wurden in diesem Bereich ein Bruttospielertrag von 785 Millionen Euro erwirtschaftet, der gesamte Bruttospielertrag lag im gleichen Jahr bei rund 4,1 Milliarden Euro. Immerhin rund 19 Prozent der begeisterten Glückspieler nutzten damit also das Online-Angebot.
Weitaus größer war jedoch schon bisher der nichtregulierte Markt, auch in Deutschland, wo Online-Casinos bisher nicht legal waren, oder zumindest einen Graubereich darstellten. Überwachen ließ sich die Nutzung der Angebote nur schwer. Schleswig-Holstein ging seit 2011 bereits einen Sonderweg und erlaubte die Lizenzierung von Online-Casinos für bestimmte Betreiber. Auflage war dabei natürlich, dass die Spieler ihren Wohnsitz im Bundesland haben – was sich wiederum kaum kontrollieren ließ. Noch größer war das Angebot aus dem Ausland, wo die großen Betreiber in Ländern mit liberaler Gesetzgebung und attraktiven Steuersätzen saßen. Zu den Hochburgen gehören hierbei Gibraltar, Zypern, Malta sowie die britische Isle of Man. Natürlich konnten auch die Deutschen diese Internetseiten und mobilen Apps finden. Attraktive Angebote wie Willkommenboni, Freispiele und andere Promotionen lockten sie zum Spiel, und viele begeisterte Zocker waren sich gar nicht darüber im Klaren, dass sie dabei rechtswidrig handelten. Bereits 2019, lange bevor sich die deutsche Regierung eine Neuregulierung des Glückspiels einigte, ließen sich hier bereits rund 1.000 Online-Casinos, Wettanbieter und Lotterien im Internet aufrufen, eine Zahl, die sich seit 2016 fast verdoppelt hatte: Laut einem Bericht von Deutschlandfunk ermittelte die „Gemeinsame Geschäftsstelle Glückspiel“ im Auftrag der Bundesländer im gleichen Jahr einen Anstieg der Bruttospielerträge in Online-Glückspiel von 1,7 auf 3,2 Milliarden Euro – was ein Viertel des Gesamtertrags in der Branche ausmachte.
Es ist nicht verwunderlich, dass sich die Regierung unter Zugzwang sah und die Länder eine einheitliche, übergreifende Regelung für nötig hielten. Das Internet Casino wurde schnell zur ersten Wahl der Spielbegeisterten, und was sich nicht unterbinden lässt, muss eben besser legalisiert werden – unter Bedingungen, die dem Jugendschutz und Schutz vor Spielsucht besser gerecht werden, als es bei den ausländischen Anbietern der Fall war.
Am 1. Juli 2021 trat der neue Glückspielstaatsvertrag in Kraft, der das Online-Glückspiel in Deutschland offiziell legalisierte, jedoch ein striktes Regelwerk zur Vergabe deutscher Lizenzen festlegte. Gleichzeitig wurde eine Aufsichtsbehörde in Halle an der Saale ins Leben gerufen, die die Einhaltung der Regeln sowie die Lizenzvergabe überwachen soll – ihren vollständigen Betrieb bis 1. Januar 2023 jedoch nicht offiziell aufnehmen wird. Die Entwicklung geht demnach schleppend voran, laut Angaben der Glückspielbehörde der Länder übernahm sie zum 1. Juli 2022 „erste operative Aufgaben“, während die Lizenzvergabe in der Übergangsphase vom Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt übernommen wurde. Im Mai dieses Jahres wurde die erste deutsche Lizenz an die Mernov Betriebsgesellschaft mbH, eine Tochter der Gauselmann Gruppe, zum Betreiben eines Online-Spielautomaten vergeben. Es heißt, es liegen weitere Anträge vor, die jedoch noch nicht bearbeitet wurden.
Wirtschaftsexperten zeigen sich skeptisch was die Zukunft des deutschen Online-Casinomarktes betrifft, nicht zuletzt deshalb, weil die Regulierungen weitaus strikter sind als im Ausland. In deutsche Online-Casinos darf pro Monat übergreifend nur 1.000 Euro eingezahlt werden, zudem fallen viele beliebte Spiele wie Live-Casinos, Roulette, Poker und Blackjack aus dem Angebot weg. Auch die Besteuerung ist ein Problem: Anbieter müssen in Deutschland 5,3 Prozent Steuern zahlen, weitaus mehr als in den bekannten Casino-Hochburgen. Die höhere Besteuerung in Deutschland geht natürlich im Endeffekt zu Lasten des Spielers – Casinos sehen sich dadurch gezwungen einen geringeren RTP (Return to Player) anzubieten, um den Steuernachteil wettzumachen. RTP bezeichnet den prozentualen Anteil, der aus den Einnahmen an die Spieler zurückgeht – in den etablierten europäischen Casinos liegt dieser bei rund 94 bis 96 Prozent, in deutschen Online-Spielautomaten wird er entsprechend niedriger ausfallen.
Zum einen ist damit anzunehmen, dass der Schwarzmarkt weiter boomen wird, zum anderen fallen die offiziellen Prognosen für die in Deutschland lizenzierten Anbieter optimistisch aus: Laut Statistik wird 2024 für die deutschen Online-Casinos ein Bruttospielertrag von rund 3,3 Milliarden Euro vorausgesagt, fast 60 Prozent davon oder umgerechnet 1,9 Milliarden Euro sollen aus Casinos mit deutscher Lizenz kommen.
Ist dies eine realistische Einschätzung und werden die deutschen Spieler vor dem Zocken per Computer, Table oder Smartphone wirklich prüfen, ob eine deutsche Lizenz vorliegt? Die GGL soll das Internet überwachen und diese Webseiten für deutsche IP-Adressen blockieren, die Kunden müssten dann einen VPN-Client nutzen, um auf die Angebote zugreifen zu müssen. Zudem zeichnet sich derzeit ein Trend im rechtlichen Bereich ab, der den ausländischen Anbietern die Lust vertreiben könnte auf dem deutschen Markt lizenzfrei tätig zu bleiben: wer illegal in diesen Casinos spielte, kann sich seinen Verlust zurückerstatten lassen. Eine Klage ist dabei weitgehend risikolos und wird von vielen Prozesskostenfinanzierern übernommen, da die meisten Gerichte zugunsten der Kläger entscheiden: bereits 60 deutsche Gerichte verurteilten verantwortliche Casinos bereits zur Verlustrückerstattung, nur in Ausnahmefällen wurde zugunsten der Anbieter geurteilt.
Gewiss ist, dass der Bereich Online-Casinos in dem kommenden Jahr stark weiter anwachsen wird. Dank des neuen Glückspielstaatsvertrags hat sich die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber dem Zocken im Netz stark zum Positiven gewandelt – zumal dies viele Vorteile Vergleich zum Besuch einer Spielhalle oder eines landbasierten Casinos bietet. Online kann zu jeder Tages- und Nachtzeit gespielt werden, ohne das Haus verlassen zu müssen, und das von Geräten aus, die den meisten Bundesbürgern leicht zugänglich sind. Neueinsteigern wird die Hemmschwelle genommen in einem Casino neben erfahrenen Spielern platznehmen zu müssen, und dank schnell fortschreitender technologischer Entwicklung, besonders auch im VR-Bereich, können die Kunden auch in der virtuellen Welt echte Casino- und Automatenatmosphäre schnuppern.
Wer finanziell in diesen boomenden Marktbereich investieren möchte, sollte einen Blick auf die bekannten seriösen Anbieter werfen: Dazu gehören Bwin, NetEnt ebenso wie Microgaming und Playtech. Für diese Betreiber und Entwickler steht ein guter Ruf auf dem Spiel, weshalb sie besondere Sicherheit bei der Seriosität ihres Angebots wie auch beim Datenschutz walten lassen. Lizenzen werden nicht nur in Deutschland, sondern auch von den Aufsichtsbehörden in Malta, Gibraltar und der UK Gambling Commission in Großbritannien vergeben – und auf diese Lizenzierung sollte man auch bei Investitionen achten. Die großen, seriösen Anbieter sind transparent in ihren Geschäften und liefern Berichte über ihre Renditen ab. Wer den Aktienkauf oder den Kauf von EFTs beabsichtigt, findet leicht eine Liste der Unternehmen, die sich derzeit an der Börse befinden. Neben den bereits genannten Betreibern sollten hierbei auch die großen traditionellen Player im Glückspielmarkt berücksichtigt werden, wie William Hill, Unibet, Landbrokes und Evolution Gaming – mit Umsätzen im Millionen- oder gar Milliardenbereich.
Wenngleich viele Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Umsatzrückgänge verzeichneten und auch die Einnahmen aus Online-Casinos 2020/21 leicht sanken, erholt sich gerade dieser Markt rapide und soll in den kommenden Jahren stark wachsen – nicht zuletzt auch aufgrund der Liberalisierung in Deutschland, einem Land mit großem Wachstumspotenzial. Auch wer selbst kein begeisterter Zocker ist, mag gut beraten sein den Aktienmarkt und die wichtigsten Anbieter an der Börse genauer in Betracht zu ziehen.