Jeder Bürger in Deutschland besitzt eine Steueridentifikationsnummer, kurz Steuer-ID. Sie ist ein fester Bestandteil der steuerlichen Verwaltung und erfüllt wichtige Funktionen. Aber wo findet man diese Nummer, warum wurde sie eingeführt und was geschieht, wenn sie verloren geht? Hier ist ein Überblick.
Was ist die Steuer-ID?
Die Steueridentifikationsnummer wurde 2008 eingeführt und wird seitdem an alle in Deutschland gemeldeten Personen vergeben. Sie besteht aus insgesamt elf Ziffern und bleibt ein Leben lang unverändert gültig. Diese Konstanz soll den Verwaltungsaufwand reduzieren und Prozesse in der Steuerverwaltung vereinfachen.
Die Nummer wird erst nach dem Tod einer Person gelöscht – frühestens 20 Jahre später. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die zugehörigen steuerlichen Informationen weiterhin für die Behörden zugänglich.
Unterschied zwischen Steuernummer und Steuer-ID
Die Steuer-ID sollte nicht mit der klassischen Steuernummer verwechselt werden. Während die Steuer-ID lebenslang gleich bleibt, kann sich die Steuernummer ändern. Ein Wohnortwechsel, die Zuweisung an ein anderes Finanzamt oder die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit können Gründe für eine neue Steuernummer sein.
Langfristig ist geplant, die Steuernummer durch die Steuer-ID vollständig zu ersetzen. Ein konkreter Zeitpunkt für diese Umstellung steht jedoch noch nicht fest. Andere Länder in der Europäischen Union haben ein solches System mit einheitlichen Steueridentifikationsnummern bereits erfolgreich umgesetzt.
Wie erhält man die Steuer-ID?
Die Steuer-ID wird automatisch zugeteilt. Personen, die nach 2008 in Deutschland geboren wurden, bekommen ihre Nummer direkt nach der Geburt vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) per Post mitgeteilt. Eine Beantragung der Steuer-ID ist daher nicht erforderlich.
Falls die Steuer-ID verloren geht, kann sie beim Bundeszentralamt für Steuern erneut angefordert werden. Dafür müssen bestimmte persönliche Informationen wie Name, Geburtsdatum und Adresse angegeben werden. Die Mitteilung der Steuer-ID erfolgt dann schriftlich an die hinterlegte Meldeadresse. Eine telefonische oder digitale Übermittlung der Nummer ist aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich.
Wo lässt sich die Steuer-ID finden?
Wer seine Steuer-ID nicht zur Hand hat, kann sie in verschiedenen Dokumenten nachschlagen. Dazu gehören:
- der Einkommensteuerbescheid,
- die Lohnsteuerbescheinigung,
- der ursprüngliche Brief des Bundeszentralamts für Steuern, der die Steuer-ID mitteilt.
Falls all diese Unterlagen nicht mehr vorliegen, kann die Steuer-ID beim BZSt erneut angefordert werden. Die Bearbeitung dieser Anfrage kann bis zu mehreren Wochen dauern.
Was bedeutet die Steuer-ID?
Die Steuer-ID setzt sich aus insgesamt elf Ziffern zusammen: zehn Zahlen und eine zusätzliche Prüfziffer. Aus der Nummer selbst lassen sich keine Informationen über die betreffende Person ableiten. Sie dient lediglich der eindeutigen Identifizierung für steuerliche Zwecke.
Dennoch sind bestimmte persönliche Daten mit der Steuer-ID verknüpft. Dazu gehören:
- Vorname und Nachname (einschließlich früherer Namen),
- Geburtsdatum und Geburtsort,
- Geschlecht,
- letzte bekannte Adresse,
- zuständige Finanzbehörde sowie
- der Sterbetag (nach dem Ableben einer Person).
Fazit
Die Steuer-ID ist ein unverzichtbares Element im deutschen Steuerwesen. Sie sorgt für eine einheitliche Identifizierung und soll langfristig Verwaltungsaufgaben vereinfachen. Wer seine Steuer-ID sucht, findet sie auf wichtigen Steuerdokumenten oder kann sie bei Bedarf erneut anfordern. Dank ihrer lebenslangen Gültigkeit bleibt sie ein fester Bestandteil der persönlichen steuerlichen Identifikation.