ETF oder Einzelaktien? Was für langfristigen Vermögensaufbau besser ist

Langfristiger Vermögensaufbau ist für viele Anleger ein zentrales Ziel. Doch welche Strategie führt schneller und sicherer zum Erfolg – breit gestreute ETFs oder gezielt ausgewählte Einzelaktien? Während ETFs für ihre Diversifikation und einfache Handhabung bekannt sind, bieten Einzelaktien das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen. In diesem Artikel vergleichen wir beide Ansätze und klären, welche Strategie für welchen Anlegertyp besser geeignet ist.
ETF-Investments: Der einfache und sichere Weg
Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Markt oder Sektor abbilden. Sie ermöglichen eine breite Diversifikation und sind besonders für Anleger geeignet, die ohne großen Aufwand langfristig Vermögen aufbauen möchten.
Vorteile von ETFs
✔ Breite Risikostreuung: Da ETFs Hunderte oder sogar Tausende von Unternehmen enthalten, sinkt das Risiko eines Totalausfalls.
✔ Geringe Kosten: Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds oder häufigen Aktienkäufen sind ETFs kosteneffizient. Die jährlichen Verwaltungsgebühren liegen oft unter 0,5 %.
✔ Geringer Zeitaufwand: Da ETFs den Markt passiv nachbilden, entfällt die aufwendige Unternehmensanalyse.
✔ Langfristige Sicherheit: Historisch gesehen hat der MSCI World beispielsweise eine durchschnittliche Rendite von 7–9 % pro Jahr erzielt.
Nachteile von ETFs
✘ Kein gezieltes Stock-Picking: Wer in ETFs investiert, kauft automatisch auch Unternehmen mit, die unterdurchschnittlich performen.
✘ Begrenzte Renditechancen: Während ETFs den Markt abbilden, können herausragende Einzelaktien den Markt deutlich übertreffen.
✘ Krisenanfälligkeit: ETFs verlieren in Bärenmärkten ebenso wie der Gesamtmarkt – eine gezielte Absicherung durch defensive Aktien ist nicht möglich.
Einzelaktien: Mehr Risiko, aber auch mehr Renditechancen
Einzelaktien-Investments bedeuten, gezielt Unternehmen auszuwählen, die langfristig hohe Renditen liefern können. Anleger setzen dabei auf Wachstum, Dividenden oder eine Kombination aus beidem.
Vorteile von Einzelaktien
✔ Höhere Renditechancen: Erfolgreiche Unternehmen wie Apple, Amazon oder Tesla haben den Markt in den letzten Jahren deutlich geschlagen.
✔ Flexibilität: Anleger können gezielt auf Trends oder unterbewertete Aktien setzen.
✔ Steuerliche Vorteile: Langfristige Aktienhalter profitieren in vielen Ländern von Steuererleichterungen auf Kursgewinne und Dividenden.
Nachteile von Einzelaktien
✘ Höheres Risiko: Einzelne Unternehmen können insolvent gehen oder langfristig an Wert verlieren (z. B. Nokia oder Wirecard).
✘ Erhöhter Zeitaufwand: Wer Einzelaktien kauft, muss sich mit der Unternehmensbewertung, Quartalsberichten und Markttrends auseinandersetzen.
✘ Kosten durch Transaktionen: Häufiges Kaufen und Verkaufen von Aktien kann durch Gebühren die Rendite schmälern.
Für wen eignet sich welche Strategie?
ETFs sind ideal für:
- Anfänger: Wer sich nicht mit Finanzanalysen beschäftigen möchte, fährt mit ETFs sicherer.
- Langfristige Anleger: Wer 15–30 Jahre anlegt, profitiert von der Marktentwicklung ohne große Schwankungen.
- Geringe Volatilität: ETFs sind weniger schwankungsanfällig als Einzelaktien und eignen sich für risikoaverse Anleger.
Einzelaktien eignen sich für:
- Aktive Investoren: Wer bereit ist, Zeit in Aktienanalyse und Portfolio-Management zu stecken.
- Risikobereite Anleger: Wer hohe Renditen anstrebt und mit Schwankungen umgehen kann.
- Spezialisten: Wer sich in bestimmten Branchen auskennt (z. B. Tech, Pharma) und gezielt investieren will.
Die beste Strategie: Kombination aus beiden?
Die meisten Experten empfehlen eine Mischung aus ETFs und Einzelaktien. Ein solider Kern aus ETFs (z. B. MSCI World oder S&P 500) sorgt für Stabilität, während ausgewählte Einzelaktien für zusätzliches Wachstum sorgen können.
Ein mögliches Modell:
- 70 % ETFs: Breite Diversifikation für langfristiges Wachstum.
- 30 % Einzelaktien: Auswahl von Wachstumsunternehmen oder Dividendentiteln.
Fazit: Sicherheit oder Rendite?
Letztlich hängt die Entscheidung zwischen ETFs und Einzelaktien von der persönlichen Risikobereitschaft und dem verfügbaren Zeitaufwand ab. Wer eine sichere, langfristige Strategie mit wenig Aufwand sucht, ist mit ETFs bestens beraten. Wer jedoch bereit ist, Unternehmen genau zu analysieren und größere Risiken einzugehen, kann mit Einzelaktien höhere Renditen erzielen.
Unser Tipp: Ein ausgewogener Mix aus beidem bringt Stabilität und Wachstum – und damit langfristig den besten Vermögensaufbau.