Noch bis vor Kurzem war der Börsenhandel Menschen vorbehalten, die zu einer kleinen, aber feinen Finanzelite zählten. Die Digitalisierung hat das Geschehen rund um den Wertpapierhandel demokratisiert, sodass nun jeder Erwachsene bequem vom Sofa aus Vermögenswerte über das Internet und in Echtzeit handeln kann.
Nebenbei werden immer neue Finanzinstrumente entwickelt. Neben Aktien, Rohstoffen und Anleihen sind es vor allem CFDs (Contract for difference), mit denen enorme Gewinne eingefahren werden. Börsenexperte André Witzel warnt allerdings davor, dass mit dem CFD-Handel auch einige Verlustrisiken einhergehen.
Daher wird empfohlen, diese Art des Börsenhandels anfangs an einem Demo-Konto zu üben. Ein solches ist für den Handel aller Anlageformen wie binäre Optionen, Aktien, Anleihen, Devisen und Rohstoffe nützlich. Obendrein ist es ratsam, das Risikomanagement nicht zu vernachlässigen.
Was muss außerdem beachtet werden, um beim CFD-Handel ins Geld zu kommen?
Was wird unter CFD verstanden?
Contracts for Difference, zu Deutsch Differenzkontrakte, sind Instrumente, die zum Derivatehandel gezählt werden. Bei dieser Form des Tradings werden keine Aktien ge- und verkauft. Vielmehr wird auf die Entwicklung eines Kurses, dem sogenannten Basiswert, gewettet. CFDs können unter anderem auf Aktien, Devisen, Indizes, Rohstoffe und auch Kryptowährungen abgeschlossen werden.
Ein CFD ist ein Vertrag zwischen Broker und Anleger
Bei einem CFD wird ein Vertrag zwischen dem Broker und dem Kunden abgeschlossen. Dabei bildet der Eröffnungskurs eines Basiswertes den Ausgangspunkt für spätere gegenseitige Ansprüche. Grundsätzlich kann mit einem CFD auf zwei Arten Geld verdient werden.
“Long” gehen
Wenn innerhalb eines festgelegten Zeitraums darauf spekuliert wird, dass der Kurs eines Basiswertes steigt, geht der Trader in der Fachsprache “long”. Steigt der Kurs in der Realität, bekommt der Anleger die Differenz zwischen dem Eröffnungskurs und dem Wert bei Vertragsende ausbezahlt. Fällt er dagegen, gewinnt der Broker und der Anleger muss die Differenz zum Ausgangskurs begleichen.
“Short” gehen
Die Wette funktioniert auch in die entgegengesetzte Richtung. In diesem Fall geht der Anleger “short” und wettet, dass der betreffende Basiswert sinkt. Fällt der Basiswert wirklich, streicht der Anleger seinen Gewinn ein. Es kann also mit CFDs auch bei fallenden Kursen Geld verdient werden. Steigt der Kurs, dann gewinnt der Broker.
Den richtigen Broker finden
Broker sind im Wertpapierhandel unerlässlich. Sie besitzen eine Börsenlizenz von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) und kaufen und verkaufen im Namen und mit dem Geld ihrer Kunden Wertpapiere. Zudem sind Broker verantwortlich für das Depot, über das der Wertpapierhandel abgewickelt wird. Im CFD-Handel stehen sie als Wettpartner zur Verfügung. Wer mit CFDs handeln möchte, sollte darauf achten, dass der betreffende Broker das Finanzinstrument in sein Portfolio integriert hat und sich die Brokergebühren in einem übersichtlichen Rahmen bewegen.
Der Handel mit Hebeln
Bei Differenzkontrakten müssen die Anleger nur einen Bruchteil der Investitionssumme aus eigener Tasche auf den Tisch legen. Im Gegenzug hinterlegen sie eine Margin, also eine Sicherheitsleistung. Setzt der Anleger 1.000 Euro mit einem Hebel von 1:100 ein, bewegt er letztlich Werte von 100.000 Euro. Das bedeutet, dass er mit einem minimalen Einsatz einen Gewinn generieren kann, der sich auf das Hundertfache von einem “herkömmlichen” Aktienkauf beläuft.
Aus der Sicht der Anleger verläuft dieser Prozess im umgekehrten Falle leider nach demselben Prinzip. Entscheidet sich der Anleger für die falsche Kursrichtung, werden die Verluste ebenfalls multipliziert. Das lässt erkennen, dass CFDs mit einem hohen Risiko behaftet sind. Bis Mitte 2017 war die Situation so, dass die Händler mehr als nur ihre Einlage verlieren konnten und im schlimmsten Fall Kapital nachschießen mussten. Dem hat die BaFin einen Riegel vorgeschoben. Seit diesem Zeitpunkt dürfen CFDs mit Nachschusspflicht für Privatkunden nicht mehr angeboten werden.
Welche Kosten fallen beim CFD-Handel an?
Wie bei jedem Börsengeschäft verdient der Broker immer mit. Im Falle von CFDs sind mit den folgenden Kosten zu rechnen:
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Depotführung: Bei einem Onlinebroker verursacht die eigentliche Depotführung in der Regel keine Kosten. Allerdings werden von vielen Anbietern für Services wie Ein- und Auszahlungen Gebühren berechnet.
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Handelskosten: Der Broker verdient am meisten an den sogenannten Spreads. Darunter wird die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs eines Basiswertes verstanden.
Haltegebühren: Eine Reihe von Anbietern berechnet Gebühren, wenn Positionen über Nacht offengehalten werden.