Die Porsche Anleihe – Der Guide zum Wertpapier des Luxusauto-Herstellers

Der Autobauer Porsche Automobil Holding SE, kurz Porsche SE, gibt über seine Vertriebspartner bis Ende Mai eine Anleihe auf seine Vorzugsaktie mit einem Kupon von p.a. 8,5 %, fest auf den Nennwert, heraus (WKN: VX9BF5 / ISIN: DE000VX9BF55). Hier weitere Informationen zur Porsche-Anleihe, vor allem zu den mit dem Produkt verbundenen Risiken und zu den Vertriebspartnern, bei denen die Aktienanleihe Pro mit Barriere auf Porsche VZ erworben werden kann.
Porsche Anleihe – weitere Eckdaten zur
Als Basispreis zum Kupontermin am 24. März 2023 wurde ein Aktienkurs der Porsche SE Aktie von 77,48 € bestimmt (WKN: PAH003 / ISIN: DE000PAH0038). Zusätzlich gibt es eine Barriere bei 61,98 €. Liegt der Aktienkurs der Porsche SE Aktie also am 24. März 2023 unterhalb des Basispreises von 77,43 € und wird die Barriere von 61,98 € nicht unterschritten, erhält der Anleger den Nennwert der Anleihe zuzüglich der Kuponzahlung. Wird die Barriere von 61,98 € unterschritten, werden dem Anleger entsprechend seinem Anleihevolumen Aktien der Porsche SE im Bezugsverhältnis 12,90656 geliefert. Bewertungstag ist der 17. März 2023, wobei der zum Xetra-Schlusskurs am letzten Bewertungstag gilt. Aktuell liegt der Kurs der Porsche SE Aktie bei knapp über 72 €. Das sind gut 12 % weniger als noch vor einem Monat. Zuletzt gab es jedoch wieder einen Kursgewinn. Die Anleihe wird aktuell mit gut 95 € gehandelt.
Welche Verzinsung mit der Porsche Anleihe möglich
Im optimistischsten Szenario unter Berücksichtigung der derzeitigen Erwartungen zur weiteren Unternehmensentwicklung der Porsche SE bis zum Rückzahlungstermin wäre eine maximale Rendite von 14,07 % p.a. möglich. Umgekehrt könnte bei extremen Marktbedingungen, etwa bei einem Kriegsausbruch ein Totalverlust eintreten. Sollte die emittierende Vontobel Bank Insolvenz anmelden und ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können, wäre ebenfalls ein Totalverlust möglich. Dabei handelt es sich jedoch um ein Extremszenario mit einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit.
Wie sieht die aktuelle Entwicklung der Porsche SE aus?
Die Porsche SE Automobil Holding konnte ihren Gewinn im ersten Quartal 2022 auf 2,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal verdoppeln. Für das Gesamtjahr rechnet die Porsche SE mit einem Nachsteuergewinn von bis zu 6,1 Milliarden Euro. Maßgeblich dazu beigetragen hat die Beteiligung bei VW von 31,9 % bei den Vorzugsaktien, die reichlich Dividenden in die Porsche SE gespült haben. Die Porsche SE hält außerdem 53,3 % der VW Stammaktien. Insgesamt wurden in 2021 301.915 Einheiten abgesetzt, Umsatzrendite von 16,5 % gesprochen. Damit dürfte der Gewinn je verkaufter Einheit weit über 15.000 € liegen. Die Umsatzrendite liegt bei um die 16 %. Zu beachten ist jedoch, dass beim Jahresüberschuss die Gewinnanteile aus zukünftigen Raten- und Leasingzahlungen noch nicht miteingeflossen sind, weshalb man aus dem Abschluss keine Rückschlüsse auf den konkreten Gewinn je EInheit ziehen kann. Umgekehrt enthält der Jahresüberschuss auch Gewinnanteile aus Zahlungen für in den Jahren zuvor abgesetzte Einheiten. In jedem Fall sind die verkauften Luxusautos von Porsche, neben den von Audi und VW wichtige Umsatzträger im Volkswagenkonzern. Ein großer Teil des Umsatzes mit den Sportwagen und SUV’s, etwa 40 %, wird mittlerweile in China gemacht.
Der Volkswagenkonzern selbst konnte seinen Gewinn nach Steuern um 75 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro steigern und den Anlegern eine Dividende wird 7,50 Euro für das Jahr 2021 zahlen. Die Gewinnrücklagen bei VW sind mittlerweile auf 117 Milliarden Euro angewachsen. die erfreulichen Zahlen in 2021 sind jedoch auch auf einige Sondereffekte zurückzuführen. So konnte der Konzern hunderte Millionen zur Finanzierung von Kurzarbeit erhalten. Viele Leiharbeiter wurden überhaupt nicht mehr beschäftigt. Die Kurzarbeit war notwendig geworden, da die Produktion kleinerer PKW zwischenzeitlich wegen des akuten Chipmangels zurückgefahren werden musste.
Ausblick für die Porsche Anleihe in bis März 2023
Aktuell wird bei Porsche SE mächtig Druck bei der E-Offensive und beim eigenständigen Börsengang gemacht. Mit letzterem will man sich der bei Investoren kritisch gesehenen Mitbestimmung entledigen und natürlich auch zusätzliches Geld in die Kassen spülen, dass für den Umbau des Konzerns zu einem E-Wagenhersteller und zur Positionierung für die kommenden Jahre benötigt wird. Als Planquartal für den Börsengang hat man das vierte Quartal 2022 vorgegeben.
Was das für die Anleger der aktuellen Porsche Anleihe bedeutet, kann noch nicht abschließend gesagt werden. Es könnte zum Beispiel noch vor dem Rückzahlungstermin einen Aktientausch geben, sodass das Bezugsrecht auf neue Porsche Aktien umgeschrieben wird. Ebenso ist es möglich, dass die Anleihe von Konzernseite vorzeitig gekündigt wird. Anleger müssen daher selbst entscheiden, ob sie das Risiko eingehen wollen, die aktuelle Aktienanleihe bis zum vermeintlichen Rückzahlungstermin halten zu wollen. Von den erwarteten Geschäftszahlen her sollte das Risiko gering sein, dass der zugrunde gelegte Aktienkurs unter die Barriere von 61,98 fällt, falls die Aktie noch bis zum Rückzahlungstermin gehandelt wird. Einen Dämpfer könnte die Aktie jedoch erhalten, wenn es tatsächlich zu einer Einstellung von russischen Öllieferungen in diesem Jahr kommt.