Online-Shops und digitale Dienstleistungen erfahren großen Zulauf. Um die Sicherheit im Netz zu erhöhen, können Verbraucher einiges tun. Problemlose Rücksendungen und die Vermeidung von Sicherheitsverletzungen haben Priorität. Auch auf Seiten der Händler und Dienstleister besteht die Verantwortung, die Daten ihrer Kunden zu schützen. Der sichere und schnelle Geldtransfer ist dabei ein besonders wichtiger Aspekt, denn Betrug und das Abgreifen von Kontodaten sind reale Gefahren. Die Bandbreite an verlässlichen und bequemen Zahlungsmöglichkeiten nimmt jedoch zu. Fintechs nutzen die neuesten Technologien, um die Bedürfnisse nach sicheren Transaktionen zu gewährleisten.
Als Verbraucher Vorsicht walten lassen
Die Auswahl an Anbietern in den verschiedenen Bereichen ist groß und Nutzer sollten auf hohe Sicherheitsstandards und nicht nur auf Bequemlichkeit Wert legen. Außerdem empfiehlt es sich folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Um Fake Shops zu vermeiden auf Gütesiegel unabhängiger Prüfstellen, wie “Trusted Shop” oder “TÜV Süd” und ähnliche achten (die Siegel lassen sich im Internet leicht recherchieren)
- Beim Warenkauf die Regelungen eventueller Retouren nachschauen
- sichere Passwörter nutzen
- sichere Zahlungsoptionen auswählen
- geschützte Internetverbindungen und kein öffentliches WLAN nutzen
- nur wirklich notwendige Daten preisgeben
Datenschutz – sichere Übertragung und Verschlüsselung
Als sichere Alternative zu einer herkömmlichen Überweisung gelten Zahlungen mit Kryptowährungen, die durch die Blockchain besonders gut geschützt sind. Doch sind die digitalen Währungen noch nicht überall einsetzbar und wegen der hohen Volatilität wagt auch nicht jeder Verbraucher deren Erwerb.
Ganz auf Nummer Sicher gehen Nutzer von Online-Diensten oder Käufer in Online-Shops mit dem Einsatz einer Prepaid Karte wie der Paysafecard. Mittlerweile ist diese Zahlungsmethode häufig zu finden. Zwar sind bei wiederholten Zahlungen, wie etwa einem Netflix-Abo, Abbuchungen von Karte oder Konto die Regel, doch besonders bei nicht regelmäßigen Käufen und Zahlungen bietet sich die Prepaid Karte an. Besonders im iGaming kommt sie vermehrt zum Einsatz und wer die Paysafecard in Online Casinos nutzt, kann ohne Angaben der Kontodaten agieren. Dabei gilt es eines zu beachten: es handelt sich bei der Paysafecard um eine Art Prepaid Voucher und so sind Auszahlungen nicht auf dem gleichen Wege möglich. Was aber nicht jeder weiß, ist, dass mittlerweile von dem Unternehmen eine interne Lösung in Form eines schlanken E-Wallets angeboten wird. “My Paysafecard“ funktioniert ähnlich wie PayPal oder Neteller und bietet hohe Sicherheitsstandards.
Ob bei Abos oder Zahlungseingängen – manchmal ist es doch sinnvoll oder gar notwendig, die Kontodaten anzugeben. Diese müssen gut geschützt werden. Was den digitalen Geldtransfer betrifft, machen sich Dienstleister vermehrt die sichere Methode der Tokenisierung zunutze. Konto-Token gelten als hochsichere Methode zum Abrufen, Verifizieren und auch zum Verwalten von Finanzdaten. Token waren zunächst in der Welt der Kredit- und Debitkarten vorherrschend, kommen aber mittlerweile weit häufiger zum Einsatz, um höhere Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Dazu wird von einem entsprechenden Dienstleister ausgehend von sensiblen Daten wie der 16-stelligen Nummer auf einer Karte, einer Kontonummer oder den personenbezogenen Daten ein Ersatzwert oder Token generiert. Sowohl die Ausgangsdaten als auch der Token selbst werden dann in einem sogenannten Vault beim Dienstleister gespeichert. Für Transaktionen werden dann die Token weitergegeben und die Ausgangsdaten gelangen nicht an den Dienstleister oder Händler.
Fintechs
Die sogenannten Fintechs haben bei der Bereitstellung neuer Zahlungsmöglichkeiten einen nicht unerheblichen Einfluss. Weshalb auch der Ruf nach Notwendigkeit eines einheitlichen EU-Rahmens laut wird. Im Januar veröffentlichte der Ausschuss für Wirtschaft und Währung (ECON) des Europäischen Parlaments einen Entwurf über Fintechs und deren Rolle im Finanzsektor. Daraus geht hervor, dass sich der FinTech-Sektor in rasanter Entwicklung befindet und ein europäischer Regulierungsrahmen erforderlich ist, um die aufgeworfenen Probleme anzugehen.
Ecommerce Europe betont, dass die Initiativen bezüglich der Regulierungen nur dann ergriffen werden sollten, wenn sie sich als notwendig erwiesen haben. Dabei solle nur im Dialog mit der Industrie und falls von Seiten der Marktteilhaber selbst keine ausreichende Abdeckung oder Lösungen angeboten werden könnten, eingegriffen werden.
Die innovativen, einfachen und kosteneffizienten Lösungen für die Finanzdienstleistungen bieten Händlern und Verbrauchern Vorteile und laut Ecommerce Europe sollten neue Rechtsvorschriften auf Standardisierungsinitiativen beschränkt und darauf ausgelegt sein, negative Auswirkungen in Zukunft zu minimieren.
Anbieter in der Verantwortung
Die Einhaltung spezifischer gesetzlicher Vorgaben in Bezug auf Sicherheit ist für Dienstleister und Anbieter im E-Commerce ein Muss. Die Kommunikation dieser Vorgaben an den Kunden kann Verantwortlichkeit hervorheben und sich positiv auf das Vertrauen auswirken. Investition in die Datensicherheit ist grundlegend und auch die Mitarbeiter sollten entsprechend geschult sein, um stets die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können.