Gerade in den letzten 2 Jahren gab es immer mehr Anleger die sich den Kryptowährungen zugewandt haben. Der dadurch entstandene Boom sorgte aber auch, auf der anderen Seite für eine massive verschlechterung der Umweltbilanz der meisten großen und attraktiven Kryptowährungen. Das sorgte natürlich für viel Zündstoff und vor allem Unmut. Einerseits sparen wir an allen Ecken und Enden und versuchen unseren CO2 Ausstoß zu vermindern, auf der anderen Seite handeln wir mit Kryptowährungen, bei denen eine einzelne Transaktion teilweise mehr Strom verbrauchen kann als eine vierköpfige Familie im Quartal. Um diesem Irrsinn ein Ende zu setzen hatte die Volksrepublik China bereits vor einiger zeit den Handel und das schürfen von Bitcoin verboten und vielfach Krypto Farmen gestürmt und vernichtet, die sich nicht an das Verbot gehalten hatten. Der Grund hierfür lag auf der Hand: Der Stromverbrauch im Land war teilweise so hoch das Strom rationiert werden musste und Unternehmen teilweise stillegelegt werden mussten, weil kein Strom mehr verfügbar war.
Eine solche Situation ist in den USA natürlich nicht wirklich zu erwarten, auch wenn das Stromnetz dort nicht sonderlich viel besser ist als in China, dennoch ist natürlich der enorme Energiehunger von Bitcoin und co. Kein Pappenstiehl. Ein Verbot klang lange Zeit mehr als logisch und die gesamte Krypto Branche zitterte ein wenig davor, das Bitcoin und co. In den USA verboten werden könnten. Auch wenn das chinesische Verbot „nur“ für einen kurzen Knick in der Kurve gesorgt hatte, der Bitcoin konnte damals zeigen wie stark die Währung ist und erholte sich binnen weniger Tage davon, wäre ein Verbot auf dem Weltmarkt der USA wohl eine andere Sache gewesen.
Doch hier kann die gesamte Branche jetzt aufatmen. Der Bitcoinkurs legte nach einer Entscheidung des US Finanzministeriums vom 9.März, ordentlich zu und konnte erstmals seit langem wieder die 40.000 Dollar Marke knacken. Grund hierfür war eine offizielle Stellungnahme der Behörde das man Kryptowährungen in das eigene Finanzsystem integrieren möchte. Händler wie bitcoin motion verzeichneten teilweise kurzfristige Kurssprünge von mehr als 10%. Selbst das sonst so harte weiße Haus lies verlautbaren das man sich der Gefahren von Kryptowährungen für die finanzielle Stabilität und den Weltmarkt durchaus bewusst sei, aber man gehe davon aus das Kryptowährungen auch Möglichkeiten für das Wachstum und die wirtschaftlichen Entwicklungen der Vereinigten Staaten bringen würden. Aus diesem Grund wolle man eher eine Integration, statt eines Verbotes, so DerStandard.at.
Wieviel wirkliche Innovation dahinter stecken mag und wieviel Eigennutz und vor allem auch Druck, aus der Wirtschaft, bei diesen Entscheidungen eine Rolle gespielt haben bleibt natürlich offen und abzuwarten. Eine Beurteilung dessen ist natürlich nur schwer zu treffen, aber Fakt ist das viele große amerikanische Unternehmen auf Kryptowährungen und Investments setzen. Angesichts einer Marktkapitalisierung von mehr als 800 Milliarden US-Dollar, laut Statista, ist alleine der Bitcoin ein finanzielles Schwergewicht. Ein solches finanzieller Schwergewicht aus dem Spiel zu nehmen, ohne wirklich zu wissen wen es alles treffen wird, kann zu einem großen Problem führen.
Es ist anzunehmen das man durch eine Akzeptanz von Kryptowährungen vor allem einem finanziellen Massensterben vorbeugen wollte, das eventuell eingetreten wäre, hätten sich die Finanzbehörden für ein weitgehendes Verbot entschieden. Dennoch ist natürlich fraglich wie man in Zukunft mit Kryptowährungen umgehen will, denn das ging aus der Entscheidung und Mitteilung, des DU Finanzministeriums noch nicht hervor.
Eine „Integration“ in den Finanzmarkt kann verschiedene Gesichter haben. Das es allerdings zu einer kompletten Verschmelzung kommen wird und man in den USA in Zukunft vielleicht, so wie in El Salvador, mit Bitcoin überall bezahlen kann, ist vermutlich Zukunftsmusik, die wir nie hören werden. Bevor es zu einem solchen punkt kommen kann müssen kryptowährungen sicherlich noch einige Hürden nehmen und nachweisen das es kein Problem mit der Nachhaltigkeit, der Umweltverschmutzung aber auch mit dem CO2 Ausstoß mehr gibt. Die bisherige amerikanische Leugnungsstragetie dürfte hier wohl auf Dauer nicht mehr funktionieren. Allerdings muss man auch dazu sagen das die US durchaus in der Lage eins entsprechende Flächen z.B. für Solaranlagen, Windkraft und mehr zur Verfügung zu stellen um ein nachhaltiges Bitcoin mining, nachhaltige Stromproduktion und vieles mehr zu ermöglichen.